bin ich vor zwei Wochen in unserer Landeshauptstadt unterwegs gewesen.
Veranstaltet wurde die Stadt-Pilgerwanderung von der Frauenseelsorge der Diözese München.
Angereist bin ich natürlich per Bahn, der Treffpunkt war in München am Gasteig - da bin ich noch nie gewesen, aber die U-Bahn hat mich ziemlich direkt hingebracht.
Wir wandern Innenstadt-einwärts, auf dem Weg, den Maria Ward - oder auch Mary Ward - einst in die Stadt genommen hat. Unterwegs hören wir immer wieder aus der spannenden Lebensgeschichte der wirklich bewundernswerten Frau.
Ich mache sehr wenig Bilder, da ich sehr aufpassen muss, nicht den Anschluß an die - relativ kleine Gruppe - zu verlieren. Aber die Isar muss auf jeden Fall "mitgenommen" werden.
Wir gelangen zum Anger-Kloster mit der Kirche St. Jakob. Hier bin ich schon mehrmals gewesen. Das Kloster ist das Mutterhaus der armen Schulschwestern, mit einer von Ihnen habe ich vor vielen Jahren bei uns im Kreisort eine Gruppe für Alleinerziehende geleitet. Wir waren ab und zu zum Gedenktag der Ordensgründerin Theresia Gerhardinger zur Heiligen Messe dort.
Zum anderen habe ich vor vielen Jahren in der Jakobskirche "meinen" Münchner Jakobsweg begonnen. Ein Projekt, das ich leider nicht bis zur vorgesehenden letzten Etappe Lindau geschafft habe. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Wir dürfen in die Kapelle im Untergeschoß gehen, die 1631 - lange vor den Armen Schulschwestern - das Gefängnis von Maria Ward gewesen ist. Wir sitzen eine ganze Weile dort, im Schweigen und fast im Dunklen. Ich fühle mich sehr geborgen - damals war das wohl eine ganz andere Situation.
Das Jüdische Zentrum mit der Synagoge ist in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kloster.
Wir trinken unterwegs kurz einen Aufwärm-Kaffee und laufen weiter durch die Innenstadt. Was für ein Trubel - mir ist das alles fast zuviel, das bin ich nicht gewöhnt. Die Mittagspause - die wir getrennt verbringen - führt mich wirklich zufällig in einen ruhigen Laden
Nachdem wir uns am Treffpunkt Mariensäule alle wiedergefunden haben, geht es weiter durch's Getümmel, bis wir uns um 15.00 Uhr vor der Jesuitenkirche verabschieden. Die Kreuzkapelle, vor deren Eingang wir stehen, ist noch geschlossen und ich bin zu müde, einen anderen Eingang zu suchen. Ich bin wirklich geschafft, von viel Geschichte, vielen Menschen und viel Stadtpflaster laufen. Was zum Abschluß wunderschön ist, um 15.00 Uhr läuten rund um uns viele Kirchen gleichzeitig den Sonntag ein - tolle Stimmung!
Ich gehe in den Dom, setze mich ein Weilchen zum Gebet, aber auch hier sind sehr viele Menschen unterwegs, zwar leise, aber ganze Scharen. So gehe ich bald wieder.
Den Plan, zu Fuß zum Bahnhof zu gehen, verwerfe ich aufgrund müder Füße und vieler Menschen und nehme die nächstmögliche U-Bahn nach Pasing. Dort habe ich eine gute Dreiviertelstunde Zeit bis mein Zug nach Hause fährt. Ich schau mir den Bahnhofsvorplatz an (da war ich noch nie) und kaufe mir ein sehr leckeres Eis - die Kugel ganze 50 ct günstiger, als in mancher Eisdiele zu Hause. Verdient hab ich mir das auf jeden Fall, und sehr lecker war's auch!
Fazit: Ein interessanter, aber sehr anstrengender Tag.Stadt-Pilgern ist wohl nicht meins, die vielen Menschen haben mich gestresst. Ich hatte nicht erwartet, dass wir nur in der überfüllten Innenstadt unterwegs sind. In Nymphenburg gibt es eine Maria-Ward Schule und eine sehr schöne Kirche, die kenne ich vom Erstkommunionsausflug meines Erstgeborenen (2002) - ich hatte gehofft, die wäre unser Ziel gewesen. Vermisst habe ich ein gemeinsames Gebet, etwas zusammen Singen und - wie wir das als Pilgerbegleiterinnen gelernt haben - einen Segen zum Aufbruch oder Abschluß. Das hätte ich bei einer Pilgertour begleitet von einer Ordensfrau doch erwartet. Gesagt habe ich nichts.
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